Jugendabteilungen von Feuerwehr, Malteser und THW üben gemeinsam den Ernstfall

Voller Vorfreude trafen sich am Samstagmittag die Junghelferinnen und Junghelfer des THW Neuhof in der Unterkunft. Hier wurden Sie zunächst von Gruppenführer Jens Mierdel in die Lage eingewiesen. Diese stellte sich wie folgt dar:

Fossiliensucher sind am Samstag, dem 12.08.17, gegen Nachmittag aufgebrochen, um im Zement- und Kalkwerk Müs Fossilien zu suchen.

Diese hielten sich in der Nähe einer am Freitag gesprengten Abbruchkante auf.

Ein Wartungstrupp, der sich zeitgleich auf derselben Ebene aufhielt, welcher die Aufgabe hatte ein Bagger zu warten und zu betanken, nahm im Verlauf seiner Tätigkeit einen leichten Brandgeruch war. Der Baggerfahrer, der sich im Führerstand des Baggers aufhielt, stellte fest, dass ein Fahrzeug, welches nicht der Fa. Otterbein zugehörte, brannte.

Zurzeit ist davon auszugehen, dass dieser Fahrzeugbrand durch ein Fels-/ Geröllabgang hervorgerufen wurde.

Kurze Zeit später erreichte die Leitstelle Fulda einen Anruf einer Umweltaktivistin, die sich darüber beklagte, dass aus dem Steinbruch dunkler Rauch aufsteigen würde und dies nicht erlaubt sei.

Die Leitstelle FD alarmierte die zuständige FW zum F1, ZKW Otterbein.

Nahezu zeitgleich zur Alarmierung meldete der Baggerfahrer über die 112 einen PKW - Brand mit eingeklemmten Personen. Des Weiteren meldete dieser, dass sich vermutlich Personen unter der abgegangenen Felswand befänden.

Die Leitstelle erhöhte den Alarm auf F 1 Y und alarmiert entsprechend des Stichwortes H EINST Y nach.

Der Baggerfahrer entschloss sich, den vermutlich verschütteten Personen zu helfen. Er sah vor mit dem Bagger Geröll zu entfernen. Bei dem Versuch den Bagger zu starten und in Position zu bringen, vergaß er den Wartungstrupp inklusive des Tanklasters im hinteren Bereich der Arbeitsmaschine und verletzte bzw. beschädigte diesen.

Nach dieser Lageeinweisung dauerte es nicht lange, bis eine Marschkolonne bestehend aus GKW 1, GKW 2 und MLW 4 zum Bereitstellungsraum am Freibad in Bad Salzschlirf verlegte. Hier trafen ebenfalls die Feuerwehren aus Großenlüder und Müs sowie die Malteser Blankenau ein. Die Fahrzeuge wurden zu einer großen Marschkolonne zusammengestellt und fuhren gemeinsam zum Bereitstellungsraum „Waage“ direkt an der Produktionsanlage des Zement- und Kalkwerks. Nach den ersten Erkundungsmaßnahmen rief der ELW 1 der Feuerwehr Großenlüder die einzelnen Einheiten ab und teilte diese in verschiedene Einsatzabschnitte ein.

Daraufhin musste der Fahrzeugbrand gelöscht und die Personen aus dem Fahrzeug gerettet werden. Unter fachlicher Anleitung und Aufsicht der Einsatzabteilung mussten die Jugendlichen hier mit dem hydraulischen Rettungsgerät arbeiten. Währenddessen retteten weitere Nachwuchskräfte die Personen am Bagger. Mit Hilfe einer Rettungsplattform konnte der Baggerführer fachmännisch aus seinem Führerhaus gerettet werden.

Im weiteren Verlauf der Übung kümmerten sich die Einsatzkräfte um verschüttete Personen, welche unter den herabfallenden Felsen begraben wurden. Hier musste ein Zugang unter Einsatz der Bohr- und Aufbrechhämmer geschaffen werden. Währenddessen konnte eine weitere unter Schüttgut eingeschlossene Person gerettet werden.

Die verletzten Personen wurden zur Behandlung und zum Abtransport an den Malteser Hilfsdienst übergeben. Dieser kümmerte sich zusätzlich um die Betreuung der Einsatzkräfte durch die Bereitstellung von Getränken und leckerem Kuchen.

Zum Ende der Übung stand noch eine umfangreiche Reinigung der Fahrzeuge an. Daraufhin trafen sich alle an dem Gerätehaus der Feuerwehr Müs. Die erschöpften Jugendlichen wurden hier mit einem leckeren Abendessen versorgt. Die Übungsleiter und Organisatoren Marcel Döring von der Feuerwehr Müs und Timo Stöppler vom THW Neuhof zogen dabei eine positive Bilanz aus der Übung. „Die tolle Arbeitsweise und die gute Zusammenarbeit der Jugendlichen untereinander können sich manche Einsatzabteilungen als Beispiel nehmen“, sagte einer der Abschnittsleiter. Auch weiterhin wolle man die Zusammenarbeit in diesem Rahmen aufrechterhalten. Bereits Ende letzten Jahres wurde eine gemeinsame Übung im Gieseler Forst durchgeführt.

Auch in diesem Rahmen möchten wir uns nochmals bei der Feuerwehr Müs und allen anderen Beteiligten für die geleistete Arbeit danken.


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