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Aus Großübung wurde Einsatz

Blaulicht durchpeitscht die Nacht Rettungskräfte aus dem Südkreis üben auf der „neuen“ A 66 Einsatz bei einem Massenunfall

Blaulicht durchpeitscht Freitagabend den Regen der Nacht, Flutlicht strahlt die Fahrbahn aus und erhellt die Szenerie. Mehr als zehn Autos sind auf der A 66 zwischen den Anschlussstellen Schlüchtern und Flieden ineinander gekracht. Zwei Menschen sind tot, 26 schwer verletzt – doch zum Glück ist alles nur gestellt.
Immerhin ist die Konstellation durchaus vorstellbar – zumindest dann, wenn das genannte Teilstück der Autobahn für den Verkehr freigegeben ist. Die Rettungskräfte aus dem südlichen Landkreis bereiteten sich jetzt während einer Großübung auf das Schlimmste vor – sicher ist sicher.
Nach und nach treffen die Fahrzeuge der Feuerwehren aus Flieden, Neuhof, Kalbach und Eichenzell am Unglücksort ein. Aus den Autos schwärmen 84 Retter aus. Mit schwerem Gerät brechen sie die Fahrzeuge auf, bergen Verletzte und übergeben sie an die Sanitäter vom Roten Kreuz und Malteser Hilfsdienst. Hand in Hand arbeiten die Helfer, um die Verunglückten schnell und sorgfältig zu betreuen. Das ist vor allem eine Frage der Koordination und der Kommunikation. Sie werden gesteuert vom Einsatzleitwagen der Feuerwehr Fulda aus. Hier werden in den umliegenden Krankenhäusern Intensivplätze angefordert und reserviert. Nach der Erstversorgung auf dem eilends auf der Fahrbahn aufgebauten Behandlungsplatz werden die Verunfallten in einem der 16 Rettungstransportwagen (RTW), drei Krankentransportwagen (KTW) oder zwei Notarzteinsatzfahrzeugen (NEF) abtransportiert.
Auf schätzungsweise 500 Metern Autobahn stehen unzählige Fahrzeuge mit Warnleuchten auf dem Dach. Rundherum herrscht hektische Betriebsamkeit, werden Tragen mit Verletzten hin und her gehievt. Währenddessen sind vier Beamte der Autobahnpolizei Petersberg, die den Streckenabschnitt nach der Eröffnung in wenigen Wochen zu betreuen hat, mit der Unfallaufnahme beschäftigt. Die Besatzung eines Fahrzeuges ist derweil mit der realen Sicherung des Übungsortes betraut. Auch das Technische Hilfswerk ist mit sechs Fahrzeugen ausgerückt. Mit Lichtballons, einer Art künstlicher Monde, erhellen sie zusätzlich zu den Flutlichtscheinwerfern den Ort des Geschehens. Zum Glück ist alles nur eine Übung. Und deshalb geht die Wirklichkeit vor: Noch vor Übungsbeginn, müssen einige Helfer vom THW abrücken und Sandsäcke beladen. Sie müssen nach Poppenhausen, wo Hochwasser das Dorf bedroht.


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