Neuhof,

Ausbildung: Bewegen von Lasten mittels Zweibock (Back to the roots)

Das Ausbildungsthema "Anheben und Bewegen einer Last mittels Zweibock" - also richtige Bergungsarbeiten wie in den 70ern bzw 80ern, als man sich auch mal mit Behelfskonstruktionen aushelfen musste, durften die Neuhofer Helfer erfahren.

Übersicht von oben

An Großschadenslagen kann es durchaus sein, dass das EGS komplett verbaut ist und wir solche Konstruktionen anwenden müssen. Der Zweibock kann zum Bewegen als auch zum Heben von Lasten eingesetzt werden - doch nicht nur das: er ist das Grundglied im Stegebau und hat vielseitigste Anwendungsmöglichkeiten.

Die Last (ca. 200 kg) befand sich in der Grube der Fahrzeughalle, welche am Vorabend entsprechend vorbereitet wurde. Anhaltspunkt für die Ausbildung sind die Unterlagen in der THW Fibel. Der Zweibock selbst wurde über zwei ca. 4 m lange Rundhölzer mit einem Durchmesser von ca. 18 cm gebaut. Diese gilt es, gemeinsam mit dem Querholz, an den Überkreuzungen mit einem Kreuzbund mit Rosette zu verbinden.

Im Nächsten Schritt wurde ein entsprecheder Stropp aus einer langen Arbeitsleine zusammengelegt und gemeinsam mit dem Klappkloben in den Zweibock eingehangen. Das Aufstellen des Zweibockes als auch das Anheben der Last ist durchaus mit Nervenkitzel verbunden. Trotz doppelter Sicherheit durch doppelte Auslegung der Belastbarkeit der Konstruktion wird das Ausmaß der Seildynamik durch eine Streckung des Seiles deutlich. Der Kopf des Zweibocks wurde entsprechend durch eine lange Arbeitsleine mit einem Verankerungspunkt verbunden.

Die Konstruktion erfordert neben Muskelkraft auch Fingerspitzengefühl durch Einschätzen der Lastmasse, Kenntnis notwendiger Faustformeln, etwas Kopfrechnen und behutsame Team-Arbeit.

Schließlich hob die Gruppe die Last direkt über einen 1.6 kN Greifzug empor. Beim Anheben nahmen die Anwesenden anfangs ein leises Knirschen der Konstruktion wahr, was durch die Seildynamik hervorgerufen wird und in diesem Falle normal ist. Aber was vor knapp 40 Jahren funktioniert hat, funktioniert auch heute, denn die Aufgabe wurde ohne große Schwierigkeiten abgearbeitet.

Die Helfer gaben ein positives Feedback, zumal ein solches Konstrukt heutzutage schon etwas exotisches darstellt. Unterm Strich wird die Einsatzabteilung des THW OV Neuhof nicht nur auf aktuelle und moderne Rettungs- bzw. Bergungstechniken ausgebildet, sondern erkundet auch gerne mal die alten Wurzeln des Katastrophenschutzes.


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