Heute wurden in einer ersten Ausbildung mit dem neuen EGS die Helfer im Umgang mit den neuen Bausätzen geschult. Durch die deutlich größeren Bausätze 3+4 können eine Vielzahl an interessanten Konstruktionen gebaut werden, die vorher nicht möglich waren.
In dieser Ausbildung wurde unter der Leitung von Gruppenführer Lucas Wolf ein 9m langer freitragender Steg, sowie ein 10m hoher Übungsturm aufgebaut.
Der freitragende Steg dient dazu, dass man beispielsweise eine Behelfsbrücke über einen Fluss oder einen großen Graben bauen kann, ohne vorher an die andere Seite zu gelangen. Mittels eines Gegengewichtes von 1,2t und den freitragenden Elementen kann so eine bis zu 9m lange Brücke gebaut werden. Längere Brücken sind durchaus möglich, benötigen allerdings ein weiteres EGS System und ein größeres Gegengewicht.
Der Übungsturm hat ein Grundmaß von 2x3 Metern. Hinzu kommt eine 1x3 Meter Sicherung. Anschließend können die Helfer des THW mit dieser Konstruktion mehrere 2m hohe Etagen bauen, um anschließend auf einer Höhe von bis zu 8m zu stehen und zu arbeiten.
Der Übungsturm ist interessant für die Ausbildung. Es können Ausleger gebaut werden, die es möglich machen, eine Höhenrettung auszubilden. Weiterhin besteht die Möglichkeit des Abseilens.
Doch auch im Einsatz ist der Turm eine Option für die verschiedensten Gruppen. Die Bergungsgruppen können mit diesem Turm Abstützungen mit einem Gewicht von bis zu 10 Tonnen bewerkstelligen. Doch auch unser Gruppenführer der Beleuchtungsgruppe Alessio Cavaterra ist der Ansicht, dass dieser Turm auch für die Beleuchtungsgruppe interessant ist. In größeren Einsätzen, die über mehrere Tage gehen, ist es so möglich Beleuchtungsmaterial an diesem anzubringen. Somit hat man einen Turm, von dem aus in alle Richtungen ausgeleuchtet werden kann.
"Es war nur ein ganz kleiner Einblick in die Möglichkeiten des neuen EGS. Aber wir werden das in den nächsten Monaten weiter ausbauen", betonte Lucas Wolf in seiner Abschlussbesprechung.
Die Stärke des Einsatz - Gerüst - Systems (EGS) liegt in seiner schier grenzenlosen Vielseitigkeit. Das EGS ist durch seinen modularen Aufbau wie kein anderes System dazu geeignet, auf spezielle Einsatzerfordernisse zugeschnitten zu werden. Auch wenn das System sicherlich zur technischen Kreativität anregt - was durchaus gewollt ist - kann bei falscher Verwendung oder Außerachtlassung der statischen Grundregeln Gefahr für Leib und Leben bestehen. Es gibt ein vom THW veröffentlichtes Handbuch, in dem viele Einsatzmöglichkeiten verfügbar sind, die statisch bereits geprüft sind. Alle anderen Bauten müssen von einem Fachmann vorher geprüft und genehmigt werden.
Bisher hatte der Ortsverband Neuhof die Bausätze 1+2. Nun kamen noch die beiden restlichen Bausätze 3+4 hinzu.
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